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Koronargefäßchirurgie

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Die koronare Bypasschirurgie hat sich in den letzten Jahrzehnten neben den konventionellen Behandlungsstrategien wie Ballon und/oder Stenting als weltweites Standardverfahren zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit etabliert. Sie macht heute etwa 60-70 % des gesamten chirurgischen Spektrums der Herzchirurgie aus und umfasst konventionelle aortokoronar-venöse Bypassverfahren (ACVB) mit einer kardiopulmonalen Bypass-Maschine sowie mehrere andere moderne und innovative Therapieoptionen.

  • Konventionelle aortokoronare Venenbypassoperationen (ACVB) mit einer kardiopulmonalen Bypass-Maschine.
  • Endoskopische und/oder minimalinvasive Venenentfernung.
  • Bypass-Operation ohne kardiopulmonale Bypass-Maschine (OPCAB)
  • Minimal-invasive direkte Koronararterien-Bypass-Operation (MIDCAB)
  • Totale arterielle Myokardrevaskularisation
  • Hybride Verfahren (Kombination aus Bypassoperation und Herzkathetereingriff)

Konventioneller aortokoronarer venöser Bypass (ACVB) mit kardiopulmonaler Bypass-Maschine

Dieser Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt und gehört zu unseren Standardverfahren in der koronaren Bypasschirurgie. Nach Eröffnung des Brustbeins wird mit einer speziellen kardioplegischen Lösung ein Herzstillstand herbeigeführt, während die kardiopulmonale Bypass-Maschine den Kreislauf und die Sauerstoffversorgung des Patienten aufrechterhält. Nachdem die Bypass-Gefäße gelegt sind, nimmt das besser durchblutete Herz seine Funktion wieder auf. Als Bypass-Gefäße werden die linke innere Brustwandarterie und die Venen des Patienten von der Innenseite des Ober- und Unterschenkels verwendet. In unserer Klinik wird die Vene endoskopisch oder minimalinvasiv aufbereitet, um Wundinfektionen und Wundheilungsstörungen zu minimieren und ein hervorragendes ästhetisches Ergebnis zu erzielen.

OPCAB (Off-Pump Coronary Artery Bypass)

Diese Methode stellt eine moderne chirurgische Option dar, bei der eine kardiopulmonale Bypass-Maschine nicht erforderlich ist. Mit Hilfe von verschiedenen Stabilisatoren werden die Zielgefäße des Herzens stabilisiert und können entsprechend durchblutet werden. Der Verzicht auf eine kardiopulmonale Bypass-Maschine ist mit einem deutlich geringeren Schlaganfallrisiko verbunden und ist bei Patienten mit zurückliegendem Infarkt oder bestehender eingeschränkter Lungen- und/oder Nierenfunktion von Vorteil.

MIDCAB (Minimalinvasiver direkter Koronararterien-Bypass)

Dieses Verfahren ist eine Minimalvariante der OPCAB-Technik und ist bei Patienten mit isolierter Koronararterienerkrankung in der Herzvorderwand sinnvoll. Als Bypass-Gefäß wird in der Regel die innere Brustwandarterie verwendet. Der chirurgische Zugang erfolgt direkt über einen kleinen, etwa 6-8 cm langen linken anteroposterioren Einschnitt. Auch hier ist der Einsatz einer kardiopulmonalen Bypass-Maschine nicht erforderlich.

Totale arterielle Myokardrevaskularisation

Bei dieser Technik werden nur arterielle Gefäße verwendet. Arterien sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Wände im Gegensatz zu Venen stabiler und haben eine robustere Muskelschicht. Dadurch können sie sich besser an den Perfusionsdruck und die bestehenden Strömungsverhältnisse anpassen und haben bei vielen Patienten eine bessere und längere Öffnungsrate. Typische Bypass-Gefäße sind die beiden Arterien der Brustwand, die Arteria radialis. Arterien aus dem Bauchraum (z. B. Arteria gastroepiploica) werden weniger häufig verwendet. Da die Präparation von Bauchwandarterien zeitaufwendig ist und in manchen Fällen zu einer Beeinträchtigung der Sternumperfusion führen kann, wird diese Methode vor allem bei jüngeren Patienten angewandt.

Hybridoperationen

Hybridoperationen sind eine Kombination aus Bypass-Operation und Herzkatheteruntersuchung. Patienten mit einer Indikation für eine Hybridoperation werden dem multidisziplinären Gremium vorgestellt, in dem das individuelle Verfahren besprochen und festgelegt wird (siehe Hybridoperation).